„Jeder sollte ein Bewusstsein dafür entwickeln, dass sein konkretes Handeln Auswirkungen hat. Wir leben in einer globalen Schicksalsgemeinschaft. Ich halte es für dringend notwendig, dass wir uns überhaupt klarmachen, was auf dieser Welt passiert und wie menschliches Handeln dazu beiträgt.“
Klaus Töpfer – früherer Bundesumweltminister
Sehr geehrte CDU-Mitglieder, liebe Freunde.
eigentlich wollte Sie ich in diesen Tagen zum Sommerfest des CDU-Stadtverbandes #Grimma einladen. Eigentlich, ein Begriff den wir in den letzten Monaten zur Genüge gebraucht haben. Weil da auf einmal alles anders war, nicht wie gewohnt, wie geplant, komplizierter mit ganz viel Unsicherheit. In der Beratung im Vorstand hatten wir bis zuletzt gehofft, auf etwas Normalität, die ist noch nicht möglich, aus diesem Grund kein Sommerfest. Ich lade, so bald es wieder ohne Probleme möglich ist, zur „Feier nach der Pandemie“.
Ich empfinde die Einschränkungen der Kontakte zwischen uns Menschen als die schwerste Belastung in dieser Zeit der Corona-Pandemie. Vieles von dem, was unser menschliches Zusammenleben ausmacht, ist gerade da wo es sehr wichtig ist, nicht oder nur eingeschränkt möglich. Ich hoffe, Sie sind mit den aktuellen Unwägbarkeiten zurechtgekommen, gesund geblieben, konnten sich im Kreise Ihrer Familien helfen und Ihnen wurde geholfen.
Zum Glück haben wir in Deutschland und in Sachsen kompetente Regierungen, die verantwortungsvoll regieren und agieren. Es freut mich, wenn damit wieder eine andere Wahrnehmung kommuniziert wird, ich empfand es in den letzten Jahrzehnten unerträglich, wie über die Politikerinnen und Politiker hergezogen wurde. Das auch weiter ein mulmiges Gefühl bleibt, gehört zur Größe der Herausforderung, die weitestgehenden Hoffnungen reichen zur Entwicklung eines Impfstoffes, wann das sein wird, ist noch nicht absehbar. Wir lernen derweil mit den Einschränkungen immer besser umzugehen.
Ich habe zu Beginn meiner Ausführungen Klaus Töpfer zitiert, den ich sehr schätze. Er weist auf unsere Verantwortung hin, nichts ist selbstverständlich, nichts ist ohne Nebenwirkungen. Mit dem Lockdown, der Ausgangssperre weltweit, ist in den Fokus gerückt was Globalisierung bedeutet, von der wir ja schon lange sprechen. Jetzt wird deutlich, Globalisierung ist, wenn die Welt zu einem Dorf wird, es gibt keine Insel der Glückseligen, alle sind in je ihrer Weise betroffen. In den vergangenen Monaten ist dabei deutlich geworden, dass nicht alles was wir tun auch immer verträglich und notwendig, nachhaltig ist. Ich spreche an der Stelle von Schöpfungsverantwortung, man kann es auch anders bezeichnen. Verantwortung für diese Erde, unsere Mitmenschen, die Fauna und Flora.
Das Thema ist eines der gesamten Gesellschaft, ein Thema der Politik und dabei nicht von uns Menschen als Handelnde und Betroffene zu trennen. Politik hat in den letzten Jahrzehnten unter dem Stichwort Liberalisierung vieles entgrenzt, mobilisiert und dynamisiert. Spätestens seit der Finanzkrise 2009 ist aber offensichtlich, es braucht Staaten die ordnen, stabilisieren und regulieren. Corona hat deutlich gemacht, wir brauchen eine sichere Finanzierung des Gesundheits- und Pflegebereiches, dasselbe gilt für die Bildung und Bildungseinrichtungen, einen öffentlichen Raum der Begegnungen zulässt und klimafreundliches Wirtschaftshandeln. Vielleicht ist gerade die Zeit, in der wir uns das deutlich machen können, um dann das eine oder andere zu ändern.
Ich wünsche Ihnen und Ihren Familien eine schöne Sommerzeit, Gesundheit und liebe Menschen an Ihrer Seite.
Mit herzlichen Grüßen
Ihr Lutz Simmler
Stadtverbandsvorsitzender