Am kommenden Donnerstag stehen die Beschlüsse zur Ansiedlung von Einzelhandelsfläche auf dem Gelände des jetzigen Jahn-Stadions und der Neubau der Sportplätze auf der Tagesordnung.
Die für uns entscheidende Frage ist, welche Folgen eine solche Ansiedlung für die Innenstadt hat. Aus dem überarbeiteten Einzelhandelskonzept kann entnommen werden, dass grundsätzlich für solch zusätzliche Verkaufsfläche in Grimma kein Bedarf besteht. Es wird aber auch deutlich aufgezeigt, dass Märkte zum Teil an den falschen Standorten errichtet wurden. Dem gegenüber seien die Standorte Jahn-Stadion und auch Alma-Dietsch-Areal bedarfsgerecht und zu befürworten. Wir gehen davon aus, dass die Etablierung dieses Einzelhandelsstandortes zu einer Belebung der Innenstadt führen kann.
Gleichwohl muss der obere Bereich der Langen Straße auch eine Aufwertung erfahren, da der neue Standort sicher nicht bis dahin eine Ausstrahlungskraft haben wird. Bei einer Schließung des Aldimarktes müssen hier schnell Lösungen gefunden werden.
Eine Beschlussfassung in der nächsten Stadtratssitzung ist wegen der zeitlichen Zwänge für das Gesamtprojekt sicher notwendig.
Nicht nachvollziehen können wir aber, dass den Bürgern mit öffentlicher Auslegung des Einzelhandelskonzeptes die Möglichkeit zur Stellungnahme bis zum 26. Oktober eingeräumt wird, ein Grundsatzbeschluss zur Etablierung des Standortes aber drei Tage vorher gefasst werden soll. Auf diesen Widerspruch hatten wir in der Vorberatung im Verwaltungsausschuss hingewiesen. Wir möchten auch auf diesem Wege nochmals alle interessierten Bürgen bitten, mögliche Stellungnahmen zum Einzelhandelskonzept bis Mittwoch, den 22. Oktober 2014 beizubringen, damit diese auch bei der entsprechenden Abwägung im Stadtrat berücksichtigt werden können.
Auch befürworten wir die Umsiedlung bzw. Neuerrichtung der Stadien in der Lausicker Straße. Die Schaffung eines solchen Sportkomplexes außerhalb der Innstand und in Nähe des Bahnhofes ist eine auch unter wirtschaftlichen Gesichtspunkten sinnvolle Investition der Fördergelder.
Da dieses Gesamtkonzept durch die Inanspruchnahme von zweckgebundenen und bereits bewilligten Flutgeldern und der Inanspruchnahme anderer Fördermittel sowie der Einnahme aus dem Verkauf der neuen Einzelhandelsfläche insgesamt gedeckelt ist und darüber hinaus das Stadion der Freundschaft als Schul- und Leichtathletikstadion erhalten bleibt, wird das gesamte Projekt unsere volle Zustimmung erfahren.
gez. CDU-Fraktion im Stadtrat
Es ist schon viel darüber geredet worden, die Experten haben in der Studie gesprochen. Aber es ist nun in einer Demokratie heut zu Lande so, dass die Meinung der Experten nicht immer akzeptiert wird. Es ist richtig, die Innenstadt ist mit Waren des täglichen Bedarfes absolut unterversorgt. Wenn am Rande des Stadtkernes etwas entstehen soll, um die missliche Lage zu entspannen, sollte unverzüglich gehandelt werden. Dort wird sicherlich ein Markt gebaut, der keine Schuhe, Textilien und andere Innenstadtrelevante Artikel handelt, im Gegensatz zu den hiesigen mehreren Discountern, die mittlerweile ein vielfältiges Sortiment an Waren anbietet, die bitteschön auch in der Innenstadt den Käufer benötigen. So ist das in Grimma.
Ich bin davon überzeugt, wenn EDEKA oder REWE den Zuschlag erhalten, wird ein moderner Markt entstehen, der nach modernsten Gesichtspunkten der Verkaufsstrategie seine Ware anbieten wird. Und das fehlt in Grimma. Man sollte sich in unmittelbarer Umgebung umschauen, wie so etwas funktioniert. Auch im PEP sollte überlegt werden, wie man besser und moderner Kundenfreundlicher die Ware anbieten kann. Grimma ist schließlich Mittelzentrum und das sollte nicht außeracht gelassen werden.
Es wäre ein fataler Fehler den momentan bestehenden EDEKA-Markt in der Gabelbergerstraße auf Kosten der angeblich zu großen Handelsflächen in Grimma zu schließen (Gerüchteküche). Lt. Aussagen von Herrn Lischke (LVZ), das der Bebauungsplan zur baulichen Veränderung des Gebäudes (jetzt noch EDEKA) vorliegt und vom Stadtrat schon lange bestätigt ist. Jetzt ist es nun wirklich an der Zeit, den Umbau des EDEKA-Marktes schleunigst zu beginnen. Warum muss erst Unruhe in der Bevölkerung entstehen, Unterschriften gesammelt werden, hier ist nach meiner Meinung dringender Abstimmungs- und Handlungsbedarf zwischen den Verantwortlichen der Stadt Grimma und der TLG erforderlich und über das Ergebnis die Bevölkerung zu informieren. Es ist absolut notwendig, die Versorgung der Bevölkerung in Grimma-Süd abzusichern, hier denke ich vor allem an die Menschen im Mehrgenerationenhaus und an die Bewohner im „Betreuten und Seniorengerechten Wohnen“, die nicht eben mal schnell mit dem Auto einkaufen fahren können , sondern zu Fuß den EDEKA-Markt, manche im Rollator, noch erreichen können.
Die obere Lange Straße wird ein Problem bleiben, die Fragen werden immer stehen, reichen die angebotenen Flächen aus, um einen Branchenmix zu installieren, der angenommen wird, oder wer geht das Risiko ein, Handel zu betreiben, den es in der Region noch nicht gibt? Wie hoch sind die Mieten, rechnet es sich? Die eventuell zukünftigen Investoren wissen genau, was der Markt bringt.
Wer fragt denn danach, wieviel Verkaufsfläche in Grimma zuviel ist, der Käufer nicht. Es ist einzig allein das Risiko des jeweiligen Betreibers, ob es sich letztendlich „rechnet“. Man schaue nur zum Paunsdorfcenter, dort entsteht neben Kaufland ein riesiger REWE Markt, dem Kunden freut es.