Kommunalspaziergang am 13. März 2020

Ohne Handschlag begann der 1. Kommunalspaziergang 2020 an der Hängebrücke #Grimma.

Zuerst  informierte uns Herr Schuricht, Leiter des Grimmaer Bauhofes zu den laufenden Waldarbeiten im Stadtwald. Dabei machte er deutlich, dass sich im Stadtwald insgesamt zu viele alte Bäume befinden und die Trockenheit der letzten beiden Jahre den Bäumen sehr zusetzt hat. Das Phänomen wird auch Trockenstress genannt, dieser ist auf die niedrigen Niederschlagswerte im Zuge des fortschreitenden Klimawandels zurückzuführen. Durch die geringe Nachfrage nach Waldholz ist eine Entnahme der zu fällenden Bäume nicht wirtschaftlich darstellbar. Parallel werden die nachwachsenden Bäume gesichtet und gezielt der natürliche Aufwuchs gefördert. In der Runde waren wir uns schnell einig, es ist weiter das Gespräch mit den Bürgern zu suchen um die Situation zu erklären sowie auch um Baumpatenschaften zu werben. Vielleicht kann auch auf einer Informationstafel dazu berichtet werden. 

In der ehemaligen Spitzenfabrik war das „Dorf der Jugend“ unsere zweite Station. Sieben engagierte Jugendliche gaben uns in einer freundlichen und entspannten Atmosphäre bereitwillig Auskunft über den aktuellen Stand der Entwicklung in Ihrem „Dorf“. Die Bauarbeiten für den Versammlungsraum sind noch nicht abgeschlossen, Brandschutzauflagen müssen noch erfüllt werden, die Nutzung ist deshalb eingeschränkt. Für sie handelt es sich beim Dorf der Jugend um ein langfristiges Projekt, welches immer wieder neue Generationen von jungen Menschen fordert. Nach ihrer Ansicht hat die Arbeit der vergangenen Jahre sie extrem nachhaltig geprägt. Dieses Projekt  hat aus ihnen Persönlichkeiten gemacht; sie haben neue, wichtige Kompetenzen erworben; das Vertrauen, hier etwas Eigenes zu schaffen, haben sie als Wertschätzung erlebt.

Sie verstehen sich als eigenständige Persönlichkeiten und sind irritiert, wenn sie als geschlossene oder sogar als verschlossene Gruppe wahrgenommen werden. Sie finden es nicht gut, wenn nur über sie geredet wird, viel lieber ist es ihnen, wenn mit ihnen gesprochen wird. Genau das war auch unser Anliegen.

Am Schluss überzeugten wir uns vom Fortschritt im Gebäude bei einem kleinen Rundgang. Auf die Frage:

„Was für Hilfe ist notwendig?“

wurde uns geschildert, dass jede Art  praktischer Hilfe, neben Baumaterialien auch Hilfe von Baufirmen willkommen ist  und zur Fertigstellung der Bühne noch 2-3 T€ fehlen.

Wir möchten an dieser Stelle allen Mut machen, sich persönlich im Dorf der Jugend zu informieren. Es ist ein beeindruckendes Projekt und  das Engagement der jungen Menschen verdient Anerkennung.

Lutz Simmler
Stadtverbandsvorsitzender